
1. Zolltarif und Zolltarifierung: die richtige Zolltarifnummer
Zolltarifierung bezieht sich auf den Prozess zur Bestimmung des Zollsatzes, der auf eine bestimmte Ware angewendet wird, wenn sie in ein bestimmtes Land eingeführt wird. Der Zollsatz wird normalerweise auf der Grundlage der zolltariflichen Einreihung der Ware in das Harmonisierte System ermittelt.
Die Zolltarifierung ist ein wichtiger Aspekt des internationalen Handels, da sie den Preis und die Wettbewerbsfähigkeit von importierten Waren beeinflusst. Die korrekte Zolltarifierung für importierte Waren stellt sicher, dass Importeure die richtige Höhe an Zöllen zahlen und hilft gleichzeitig, den Schutz der einheimischen Industrie und die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards zu gewährleisten
2. Das Harmonisierte System (HS)
Waren werden für Zollzwecke mithilfe des sogenannten Harmonisierten Systems (HS) klassifiziert. Das HS ist ein weltweit anerkanntes System, das von der Weltzollorganisation (WZO) entwickelt wurde und von fast allen Ländern der Welt verwendet wird. Das HS teilt Waren in verschiedene Kategorien ein, die auf ihren spezifischen Eigenschaften basieren, wie z.B. Material, Verwendungszweck oder Herstellungsprozess. Jede Kategorie wird durch eine bestimmte Codenummer und eine Beschreibung definiert, die als "HS-Code" oder "Zolltarifnummer" bezeichnet wird.
Die Zolltarifierung von Waren ist wichtig, da sie die Grundlage für die Bestimmung des Zollsatzes bildet, der auf die Ware angewendet wird. Die falsche Zolltarifierung von Waren kann zu Fehlberechnungen des Zollsatzes führen, was zu unnötigen Kosten oder sogar zu Strafen führen kann. Daher ist es wichtig, dass Importeure und Exporteure die korrekte Zolltarifierung ihrer Waren verstehen und sicherstellen, dass sie die richtige HS-Code anwenden.
Das HS-System ist in Abschnitte, Kapitel und Positionen unterteilt und die Positionen Aufschluss über die Eigenschaften, den Verwendungszweck und den Herstellungsprozess der Ware. Die korrekte Zolltarifierung einer Ware ist wichtig, da sie auch die Grundlage für die Einhaltung von Vorschriften, die die Ware betreffen, hilfreich ist.
Die Anwendung des HS-Systems erfordert ein gewisses Verständnis der Systematik und der Einreihungskriterien. Die HS Nomenklature wird alle fünf Jahre weltweit aktualisiert. Die Länder / Zollunionen aktualisieren ihre eigenen, weiterführenden Nomenklaturen / Codes ebenfalls, in der Regel sogar deutlich öfter. Unternehmen sind verpflichtet, die Neuerungen dauerhaft auf Ihre Waren anzuwenden und so sicherzustellen, dass auch bei Änderungen des HS Systems ihre Waren korrekt eingereiht sind.
3. EU Zolltarif: die Kombinierte Nomenklatur
Die Kombinierte Nomenklatur (KN) dient zur Einreihung von Waren in der EU und wurde geschaffen, um den Anforderungen des Gemeinsamen Zolltarifs sowie der Außenhandelsstatistik der EU zu entsprechen. Es wird auch für die Statistik des EU-internen Handels eingesetzt. Die KN basiert auf der Nomenklatur des Harmonisierten Systems der Weltzollorganisation, wurde jedoch um spezielle, EU-spezifische Unterteilungen erweitert. Es handelt sich dabei um ein systematisches Verzeichnis von Waren, das von den meisten Handelsnationen, einschließlich internationaler Handelsverhandlungen, genutzt wird.
Die Kombinierte Nomenklatur umfasst:
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Einführende Vorschriften (u.a. allgemeine Vorschriften für die Einreihung, Vorschriften in Bezug auf Zölle oder Nomenklaturen usw.)
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Warenbezeichnung
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8-stellige Zolltarifnummer
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Zusätzliche Anmerkungen zu den Abschnitten und Kapiteln sowie die Fußnoten, die sich auf die Unterpositionen der KN beziehen.
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Vertragsmäßige Zollsätze – die Zollverpflichtungen der EU im Rahmen der WTO sowie einige autonome Zölle
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Besondere Maßeinheiten
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Tarifbezogene Anhänge (Landwirtschaft, Chemie, usw.) sowie eine besondere Codierung (Kapitel 98 und 99)
Jede Unterteilung der Kombinierten Nomenklatur wird als „KN-Code" bezeichnet. Dieser Code umfasst eine 8-stellige Codenummer, gefolgt von einer Beschreibung und einem Zollsatz, gegebenenfalls von einer besonderen Maßeinheit.
Bei der zolltariflichen Einreihung gibt es zahlreiche Regeln und Vorschriften, welche neben der Kombinierten Nomenklatur (un-)verbindlich in der EU betrachtet werden sollen. Diese Vorschriften umfassen u.a. die HS Erläuterungen, HS Avise, KN Erläuterungen, Durchführungsverordnungen der EU Kommission und Protokollerklärungen des Ausschusses für den Zollkodex des Fachbereichs Zolltarifliche und Statistische Nomenklatur.
4. TARIC
Das TARIC-System (Tarif intégré de la Communauté) ist ein gemeinsames zolltarifliches System der EU, das von der Europäischen Kommission verwaltet wird. Es dient zur Zolltarifierung von Waren und zur Berechnung der Zollsätze und anderer Abgaben, die auf Waren erhoben werden, wenn sie in die EU importiert oder exportiert werden.
Das TARIC-System basiert auf der KN, wird aber speziell für den Gebrauch innerhalb der EU angepasst und erweitert (10-stellige TARIC Code). Es enthält zusätzliche Codes und Informationen, die für die EU spezifisch sind, wie beispielsweise die Regeln für die Ursprungsbezeichnung oder die Bestimmungen für die Anwendung von Schutzmaßnahmen gegenüber Importen.
Das TARIC-System ermöglicht es den EU-Mitgliedstaaten, einheitliche Zollsätze und Abgaben auf importierte Waren anzuwenden und den Handel innerhalb der EU zu erleichtern. Es ist auch ein wichtiges Instrument für Unternehmen, die in den internationalen Handel involviert sind und sich mit den Zoll- und Abgabevorschriften der EU befassen müssen.
5. EZT (Elektronischer Zolltarif) in Deutschland
Das EZT ist das zentrale zolltarifliche System in Deutschland. Es wird von der deutschen Zollverwaltung verwaltet und dient zur Zolltarifierung von Waren und zur Berechnung von Zollsätzen und anderen Abgaben, die auf Waren erhoben werden, wenn sie in die EU importiert oder exportiert werden.
Das EZT-System basiert auf dem TARIC System und enthält zusätzliche Informationen, die für Deutschland spezifisch sind (11-stellige Zolltarifnummer). Das EZT-System ermöglicht es den deutschen Zollbehörden, die Einhaltung der Zoll- und Abgabevorschriften zu überwachen und sicherzustellen.
6. Nichttarifäre Maßnahmen (handelspolitische Maßnahmen)
Im Rahmen der gemeinsamen Handelspolitik werden nichttarifäre Maßnahmen als handelspolitische Maßnahmen bezeichnet, die durch Gemeinschaftsvorschriften für die Ein- und Ausfuhr von Waren festgelegt wurden. Solche Maßnahmen umfassen beispielsweise Überwachungs- und Schutzmaßnahmen, mengenmäßige Beschränkungen oder Ein- und Ausfuhrverbote.
Daher ist es für Importeure und Exporteure wichtig, die korrekte zolltarifliche Einreihung ihrer Waren zu verstehen und sicherzustellen, dass sie die relevanten Bestimmungen und Vorschriften für ihre Waren einhalten.
7. traide zur Zolltarifierung
Als natürliche Ergänzung zur bestehenden Zollsoftware tarifiert traide in Sekundenschnelle eine unbegrenzte Anzahl von Waren (Batch Tarifierung / Massen-Tarifierung) und gibt Ihnen die volle Kontrolle über die Genauigkeit der Einreihung. Das Ergebnis ist eine bessere Einschätzung des Zollzahlungsrisikos und für Sie mehr Zeit, um sich auf wertschöpfende Aktivitäten zu konzentrieren.
Unsere Lösung berücksichtigt die verschiedenen Nomenklaturen und Auslegungen. Dazu werden außerdem tagesaktuell die vZTA-Daten hinzugezogen und mit Ihren Waren abgeglichen.
Mit der neuesten Deep-Learning KI, wird traide Ihr Unternehmen dabei unterstützen, die Zolltarifierung effizient und abzubilden, um Ihre Zollabteilung innovativ und digital aufzustellen.